Für Christen ist ein Gebetsteppich nicht nötig. Genau genommen ist das Konzept eines Gebetsteppichs im Christentum komplett unnötig. Warum dies so ist und es kein kleines Detail für Christen ist, besprechen wir in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Wofür sollte ein Christ einen Gebetsteppich brauchen?

Fangen wir bei dem Thema doch einmal ganz vorne an: Warum sollte ein Christ überhaupt einen Gebetsteppich nutzen sollen? Diese Frage bzw. das Thema kommt meistens aus einer religiösen Richtung, die eben Gebetsteppiche verwendet.

Doch warum verwenden z.B. Muslime einen Gebetsteppich? Der Hintergrund ist folgender: Die Erde, die während des Gebets berührt wird, gilt als unrein. Da es sich nicht gehört bzw. nicht erlaubt ist (uns ist nicht ganz klar was hier genau der Grund ist) so vor Gott zu treten, muss ein (sauberer) Gebetsteppich als Trennung zwischen Boden und dem Beter herhalten.

Der Teppich hat also die Funktion für den Betenden eine Bereich zu schaffen, in dem er so rein wie möglich vor Gott treten kann. Der unreine Boden soll die Begegnung mit Gott nicht behindern.

Sicherlich könnte man da jetzt das eine oder andere Detail noch ergänzen, aber im Grunde ist genau das die Grundidee für einen Gebetsteppich.

Und da findet man auch den Unterschied eines Christen zu einem Muslim im Bezug auf die Reinheit und die Gottesbegegnung.

Darum brauchen Christen keinen Gebetsteppich

Wie bei vielen Dingen im Christentum, ist auch beim Thema Gebetsteppich Jesus Christus der Dreh und Angelpunkt… und das nicht mal indirekt, sondern absolut im direktesten Sinne.

Wer an einen Gebetsteppich denkt, der denkt daran, dass etwas zwischen ihm und Gott stehen könnte. Meistens irgendwas zum Thema Reinheit.

Die Zeit vor Jesus

Der Witz ist: Auch in der Bibel darf nur jemand reines vor Gott treten. Viele Gesetze im alten Testament zielen genau darauf ab. Nur wer sich selber vor Gott rein macht, der darf überhaupt in seine Nähe treten.

In der Zeit des alten Testamentes heißt das: Den Tempel betreten, um bestimmte Gebete und Bitten an Gott zu richten.

Diese Reinheit wird durch verschiedene Arten von Opfern erreicht. In der Regel muss ein Tier anstelle eines Menschen sterben, damit dieser Reinheitsstatus hergestellt wird. Danach muss der Gläubige darauf achten diese Reinheit nicht wieder zu verlieren.

Prinzipiell ist es nicht schlimm, wenn jemand unrein ist. Dann ist halt der Zugang zu Gott verwehrt, aber es führt nicht unbedingt zum Tod oder ähnlichem. Die Gesetze der Reinigung sind im Christentum (bzw. altem Testament) vielfältig, aber sie enthalten keine Anweisung für einen Gebetsteppich.

Das sollte eigentlich schon ein Hinweis darauf sein, dass es keinen Gebetsteppich bedarf. Doch es gibt einen besseren Grund, der das ganze Prinzip Reinheit unnötig macht.

Was Jesus änderte

Wir wissen also: Wer vor Gott treten möchte, der muss rein sein und darf sich nicht unrein machen. Ein Gebetsteppich hilft dabei. Doch wenn das Thema Reinheit im alten Testament ein so großes Thema ist, warum versuchen Christen nicht einmal einen Gebetsteppich zu verwenden?

Auf der einen Seite gilt der pure Boden bei Christen nicht als unrein. Es gibt kein Beispiel dafür, dass der Boden jemanden unrein machen kann. Doch selbst wenn, wäre es egal.

Im vorherigen Kapitel wirst du gelesen haben, dass es ein Opfer bedarf, um die Reinheit zu erlangen.

Dieses Opfer ist Jesus. Jesus starb am Kreuz und stand wieder auf. Damit zeigt er der Welt, dass er das letzte Opfer ist, dass benötigt wird. Wer sich auf ihn als Retter beruft, der gilt vor Gott als rein.

Christen gelten demnach als ständig rein vor Gott. Die Macht von Jesus ist so groß, dass kein Christ die Angst haben muss unrein zu werden und den Kontakt zu Gott zu verlieren.

Wer also ständig und immer rein ist, der braucht keine Maßnahmen treffen, rein zu bleiben. Der eigentliche Zweck eines Gebetsteppichs ist demnach schlicht nicht nötig. Wenn man das Bild unbedingt übertragen will: Jesus selbst ist eine Art dauerhafter Gebetsteppich für jeden Christen.

Zusammenfassung: Christen und der Gebetsteppich

Im Christentum ist Jesus Christus der Dreh- und Angelpunkt für alles. Er änderte durch sein Opfer die Möglichkeit für alle Gläubigen direkt und ohne Umschweife vor Gott zu treten, ohne irgendwelche Dinge machen zu müssen.

Zu eben diesen Dingen gehört auch das Thema Gebetsteppich: Es ist einfach nicht nötig. Durch das Fehlen oder Hinzufügen eines Gebetsteppich wird der „Status“ eines Christen vor Gott nicht geändert. Er ist und bleibt rein – und kann diese Reinheit nicht verlieren!

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